Es scheint die Sonne, das Wetter ist schön. Ich packe Baby und mich gut ein und wir gehen raus spazieren. Kurz bevor wir wieder daheim sind, schläft der Kleine ein. Ich setz mich mit ihm auf die Terrasse und lass ihn noch an der frischen Luft schlafen.
Ein und halb Stunden später wacht er auf, ich nehme ich raus und kuschel mit ihm, während er richtig wach wird.
Seine süßen Bäckchen und die Stupsnase sind ganz kalt. Ich streichel mit meinen Lippen über seine kalte Wange und Küsse ihn. Plötzlich muss ich an meine drei Babys denken, die nicht mehr da sind. Die kalte Haut, der Geruch seiner kalter Babyhaut erinnert mich an meine drei Jungs. Und es macht mir Angst.
Ich liebe es Baby beim Schlafen zu beobachten, ich könnte ihn Stunden lang anschauen. Beim einschlafen aber, hoffe ich immer, dass er schnell schläft. Der Moment des einschlafen löst Panik in mir aus. Ich kann mir nicht anschauen, wie seine Augen immer wieder zu fallen und dann irgendwann trotz großem Widerstand zu gehen. Seine Brüder hatten die Augen nie offen, sind aber eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.
Bevor Baby da war, wusste ich gar nicht, wie traumatisiert ich von meinen drei Sternenkindern bin. Ich dachte immer, ich komme gut klar. Seit Baby aber da ist, ist es doch schwerer mit den Verlusten umzugehen, als ich dachte. Ich dachte mit einem „gesunden“ Baby ist alles gut und „vergessen“.
Während mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, wenn ich die kalte Haut rieche, ist es komischerweise gleichzeitig auch super schön, den verloren geglaubten Geruch meiner drei Jungs riechen zu können.